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1327. April 6. Breslau.

f. sec. p. d. Palm.

Johann, König von Böhmen und Polen und Graf von Luxemburg, urkundet, dass, nachdem Heinrich, Herzog von Schlesien und Herr von Breslau, sein Breslauer Land ihm abgetreten, er den Lehnsleuten, Konsuln, Geschworenen, Schöffen Breslaus und der andern Städte, sowie allen des ganzes Landes Einwohnern zusagt, dass Herzog Heinrich, so lange er lebt, ganz und gar Landesherr sein, wenngleich unter Vorbehalt der Lehnspflicht und jede hiergegen laufende Verfügung, selbst wenn sie von einem böhmischen Könige ausginge, ungültig sein solle. Wenn binnen der Zeit ein Lehn vakant wird, illud a nobis debet suscipi, aber Herzog Heinrich darf es vergeben. Im Kriegsfalle sollen die Burgen des Breslauer Landes dem Könige offenstehen, unbeschadet des herzoglichen Eigentumsrechtes.

Z.: des Königs Getreue die Grafen Joffrid von Leiningen und Georg Hirsutus (der Raugraf), Hinko Birka de Duba Burggraf von Prag, Heinrich von Lipa der Junge, Otto von Bergow, Benesch von Wartenberg, Heinmann von Duba gen. von Nachod, Heinrich von Leuchtenburg, Arnold (von) Bittingen und Heinrich der Baier von Boppard.


Aus dem Or. mit dem grossen Reitersiegel des Königs im Bresl. Stadtarch. abgedr. bei Korn, Bresl. Urkundenb. S. 117, bei Grünhagen-Markgraf, Schles. Lehnsurk. I, 66.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.